„Authentische“ Weine zu erzeugen, das hat sich Alois Lageder aus Magreid in Südtirol als Credo auf seine Fahnen geschrieben. Es bedarf schon eines so tatkräftigen und visionären Unternehmers wie Lageder, um das hohe Ziel auch Jahr für Jahr in beeindruckende Ergebnisse umzusetzen.
Wer sich noch an den Weinbau rund um Meran und Bozen vor 30 Jahren erinnert, reibt sich die Augen, wenn er den Hof Löwengang besucht, wo Lageder seine moderne Kellerei betreibt. Damals, 1974, hatte der „Lageder Luis“, der jüngste Sohn der Familie, einen ziemlich eingerosteten Familienbetrieb übernommen. Seine älteren Brüder hatten nur müde abgewinkt: Zu viel billige Touristenromantik, zu wenig Zukunft.
Das sah der „Luis“ anders. Zu allererst beendete er jedes Geschäft mit billiger Massenware. Danach waren die Weinberge dran. Sie sahen ja schön aus, die Südtiroler Pergeln. Aber zu dünner Most wurde aus einer viel zu großen Erntemenge gepresst. Also ließ der junge Lageder Weinberg um Weinberg umkrempeln, führte die Drahtrahmenerziehung ein, erhöhte die Pflanzdichte und reduzierte die Erntemenge drastisch.
Außerdem brachte er Cabernet, Chardonnay, Sauvignon Blanc und Merlot ins Etschtal. Das dauerte lange Jahre und trug ihm bei den Nachbarn viel Kopfschütteln ein. Insgesamt aber entstand so bis heute einer der modernsten Weinbaubetriebe Europas – und vermutlich auch einer der wirtschaftlich gesündesten. Für die Verbraucher ist allerdings noch wichtiger, dass die Lageder-Weine zuverlässig gut und eben „authentisch“ sind, wie es der Chef verspricht.
Worum es ihm geht, beschreibt Lageder heute so: „Ganzheitliches Wirtschaften, bei dem Mensch und Umwelt im Mittelpunkt stehen. Hoher Technologiestandard verbunden mit ökologischer Sorgfalt. Traditionsgeist mit Mut zur Innovation.“
Die beiden Weingüter Tòr Löwengang und Casòn Hirschprunn in Magreid verfügen jeweils über gut 30 Hektar Weinberge. Hirschprunn verarbeitet nur eigenes Traubengut, wogegen in Löwengang auch die Trauben von Winzern verarbeitet, die für mehr als 100 Hektar langfristige Lieferverträge mit Lageder abgeschlossen haben. Für diese Sicherheit mussten sie sich im Gegenzug verpflichten, ihre Wingerte nach denselben naturnahen Prinzipien zu bewirtschaften, die auf den eigenen Weinbergen Lageders angewendet werden.
Ein so großer Betrieb muss bemüht sein, in allen Preisklassen Spitzenqualitäten anzubieten. Lageder kommt dieser Forderung in beispielhafter Weise nach. Seine Weißweine sind im einfachsten Fall von beispielhafter Sortenreinheit und tragen in den Spitzenqualiäten wie dem „Benefizium Porer“ oder dem „Löwengang“ die Qualitäten ihres Terroirs in alle Welt.
Die Rotweine sind ebenso exzellent. „COR Römigberg“, die qualitative Spitze, interpretiert den Cabernet Sauvignon auf unnachahmliche Weise: So, wie man Weine aus dieser Rebsorte international haben will, gleichzeitig mit unüberhörbarem Südtiroler Akzent.