San Giusto a Rentennano, auf einem Hügel über dem Oberlauf des Flusses Arbia gelegen, ist nicht nur eines der schönsten Weingüter des Chianti Classico: Hier werden auch einige der feinsten Weine der Region gekeltert.
Ursprünglich war es ein Zisterzienserkloster gewesen, San Giusto alle Monache – und außerdem eine unbeugsame Festung. Jahrhundertelang gehörte das Gut den Ricasoli vom angrenzenden Schloss Brolio. 1957 ging es durch Erbschaft an Enrico Martini di Cigala über, nach dessen Tod 1992 dann an seine Kinder Francesco, Luca und Elisabetta.
Von den 160 Hektar Land der Fattoria stehen 30,5 Hektar unter Reben. Luca und Francesco Martini di Cigala, die sich um die Kellerei und die Weinberge kümmern, sind davon überzeugt, dass „große Weine vor allem aus dem Weinberg kommen“. Deshalb haben sie auch mit großem Ehrgeiz ein langfristiges Programm zur Neubepflanzung ihrer älteren Weinberge begonnen.
Dort fanden sie sehr gute uralte Sangioveto- und Canaiolo-Klone vor. Die wurden vermehrt und in den neuen Weinbergen wieder eingepflanzt. Seit 1990 sind 15 Hektar mit einer Pflanzdichte von 5000 Stöcken pro Hektar neu angelegt worden. In den alten Weinbergen lag die Dichte zwischen 3000 und 3800 Weinstöcken.
Grundsätzlich wird organisch gewirtschaftet. Pflanzenschutzmittel kommen nur nach den Kriterien der biologischen Landwirtschaft zum Einsatz. In den Monaten Juli/August wird der Traubenbestand beschnitten – Stichwort „grüne Ernte“ – und so um knapp die Hälfte reduziert.
San Giusto a Rentennano ist berühmt für seinen klassischen Chianti Classico, der trotz des Ausbaus in größeren Fässern schnell trinkbar und rund in die Flasche kommt. Das ist dem perfekten Traubengut zu danken, das Jahr um Jahr reif und gesund geerntet werden kann. Die Riserva „Le Baroncole“ ist neben Feinheit auf gute Lagerfähigkeit ausgelegt.
„Percarlo“ heißt der moderne IGT-Wein des Gutes. Er ist ein reiner Sangiovese, stammt aus zwei Einzellagen, reift 22 bis 24 Monate im Barrique und sticht bei Blindproben immer wieder mit seiner Dichte und Kraft heraus.